Schwedischer Originaltitel: Mördare utan ansikte (1991)
Erster Band der Wallander-Reihe
Aus dem Schwedischen von Barbara Sirges und Paul Berf
Von der ersten bis zur letzten Seite ist dies ein herrlich spannender Krimi." - Frankfurter Rundschau
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Ein abgelegener Bauernhof im südschwedischen Schonen: Etwas ist merkwürdig, ist es Einbildung? Ein Einbruch? Kommissar Wallander ermittelt gegen den unbekannten Täter, der den Bauern brutal ermordet und dessen Frau schwer verletzt hat. Niemand hat etwas beobachtet. Es beginnt ein mühsames Puzzlespiel aus Indizien, falschen und richtigen Spuren. Wallanders Gedanken schweifen vom Fall ab: Welche sozialen und gesellschaftlichen Probleme können eine solche Tat auslösen? Tritt er als Polizist nicht zu spät, kurz nach der Tat und lange nach den Ursachen, auf die Bühne? So stürzt er sich voll in die Arbeit, vergisst zu Essen. Die Spuren führen in alle Richtungen. War es ein Ausländer? Gibt es Verbindungen zum Zweiten Weltkrieg? Einfacher Familienzwist? Den hat Wallander auch selbst, nicht nur mit dem Bilder malenden Vater. Die neue Staatsanwältin Anette Brolin und der Kommissar kommen sich näher. Aber alles wird plötzlich überschattet von Ausländerhass und Selbstjustiz. Mit der Unterstützung des alten Rydberg lässt sich dieser Fall nach einer Weile aufklären - die Indizien sprechen eine deutliche Sprache. Der Mordfall am Bauernehepaar kommt nicht voran bis Hanson, der sich auch im Präsidium scheinbar ausschließlich mit Pferdewetten beschäftigt, Wallander zu einem Glückstreffer verhilft. Am Ende stehen Fragen über die schwedische Asylpolitik, immerhin eine Haushaltshilfe für Wallanders Vater und die überraschend schlüssige Lösung des Mordfalls. (jr)
Wenn Sie sich gerne an die dunklen und düsteren Martin-Beck-Kiminalgeschichten von Maj Sjöwall und Per Wahlöö erinnern, werden Sie auch die erste Kurt-Wallander-Kriminalgeschichte von Henning Mankell mögen, die jetzt auf Englisch erschienen ist. Wallanders Privatleben kann gelegentlich deprimierender erscheinen als man es sogar von einem provinziellen schwedischen Detektiv erwarten würde. Sein Geschick beim Ermitteln dagegen ist absolut erstklassig. Und Mankells Geschichte eines brutalen Mordes an einem älteren Bauernehepaar enthüllt eine unbekannte Seite des Lebens im heutigen Schweden: einen gewissen Hang zur Ängstlichkeit und zum Vorurteil gegenüber den vielen Zugereisten aus Afrika, dem Nahen Osten und Osteuropa, die dort Asyl beantragt haben. (ar)
An einem frühen, kalten Januarmorgen wird Kommissar Kurt Wallander zu einem einsam gelegenen Bauernhof im südschwedischen Schonen gerufen. Ein altes Ehepaar ist auf grausame Weise überfallen und beraubt worden. Der Mann ist bereits tot, als die Rettungskräfte am Tatort eintreffen. Auch die alte Bauersfrau stirbt wenig später im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen. Kurz vor ihrem Tod erlangt sie aber noch einmal das Bewusstsein und bringt auf die Frage des anwesenden Kriminalbeamten nach den Tätern nur die Worte "Ausländer, Ausländer!" heraus. Wallander weiß, dass diese brisante Information angesichts eines rechtsgerichteten Klimas auf keinen Fall an die Öffentlichkeit gelangen darf. Doch trotz höchster Geheimhaltungsstufe sickern die letzten Worte der sterbenden alten Frau durch. Bald folgen erste anonyme Drohanrufe an die Polizei, die Täter zu fassen, ehe man die Sache selbst in die Hand nehmen würde. Wenig später häufen sich ausländerfeindliche Übergriffe in Schonen. Wallander und seine Kollegen geraten unter immer stärkeren Druck.
Neben der Sorge über die wachsende Gewaltbereitschaft und der hohen Arbeitsbelastung kriselt es auch in Wallanders Privatleben. Der Kommissar leidet unter der kürzlich erfolgten Scheidung von seiner Ehefrau Mona und hofft vergebens auf einen Neuanfang in der Beziehung. Die 19jährige Tochter Linda zieht sich scheinbar immer mehr zurück und Wallander weiß kaum noch, was sie eigentlich treibt. Auch sein engstirniger, eigensinniger Vater macht den Eindruck, nicht mehr lange für sich selbst sorgen zu können. (wp, FDL, verändert)
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