Im Jahr 1909 wurden in Schweden die ersten Nationalparks Europas geschaffen. Gleichzeitig verabschiedete der schwedische Reichstag das erste Naturschutzgesetz des Landes. Zum 100-jährigen Jubiläum wird das "Jahr der Natur" in Schweden mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten gefeiert - unter anderem mit der Eröffnung des ersten schwedischen Meeresnationalparks Kosterhavet.
Vor 100 Jahren, genauer am 24. Mai 1909, hat der schwedische Reichstag neun ökologisch besonders wertvolle Gebiete des Landes zu Nationalparks erklärt - und damit die ersten Nationalparks in Europa geschaffen. Zu diesen Umweltschutzgebieten der ersten Stunde zählten Gotska Sandön, eine Insel im Norden Gotlands, Garphyttan bei Örebro, Ängsö in der ostschwedischen Schärenlandschaft, Hamra in Dalarna, Sonfjället in Härjedalen, Abisko, Pieljekaise und Stora Sjöfjället in Lappland sowie der Sarek Nationalpark nördlich von Kvikkjokk. Heute gibt es in Schweden bereits 28 Nationalparks - einschließlich des weltweit ersten Stadtnationalparks in Stockholm -, die eine Gesamtfläche von mehr als 6.326 km² einnehmen.
Das Jahr 2009 hält für die Schweden aber noch ein weiteres Jubiläum bereit: Denn mit den ersten schwedischen Nationalparks wurden 1909 gleichzeitig das erste Naturschutzgesetz Schwedens verabschiedet und der Naturschutzverein gegründet. Daher wird 2009 auch das "Jahr der Natur" (Naturens år) gefeiert. Der Startschuss ist bereits am 12. Februar 2009 gefallen und das ganze Jahr über werden die beteiligten Organisationen verschiedene Aktivitäten durchführen. Höhepunkte sind beispielsweise Ausstellungen in den Stockholmer Museen Skansen und Naturhistoriska Riksmuseet (Naturhistorisches Reichsmuseum) sowie geführte Ausflüge, Wanderungen und Bootstouren. Der "Tag des Nationalparks" am 24. Mai wird besonders gefeiert werden, u.a. mit der Eröffnung der Ausstellung zum "Jahr der Natur" im Stockholmer Freilichtmuseum Skansen und verschiedenen Aktivitäten in den schwedischen Nationalparks und Naturschutzgebieten.
Ein besonderer Höhepunkt im "Jahr der Natur" ist die Einweihung eines neuen Nationalparks: Am 9. September 2009 wird das Gebiet Kosterhavet im Norden der Provinz Bohuslän (Westschweden) offiziell als Schwedens 29. Nationalpark eröffnet werden. Gleichzeitig erhält Schweden damit seinen ersten Meeresnationalpark - und zwar mit einer Fläche von rund 450 km². Der Kosterhavet Marine National Park, der sich etwa 170 km von Göteborg und 154 km von Oslo entfernt befindet, wird zudem im Norden genau dort an Norwegen grenzen, wo zukünftig ebenfalls der norwegische Meeresnationalpark Ytre Hvaler entstehen soll. Gemeinsam werden sie eines der wenigen transnationalen Schutzgebiete in Europa bilden. Der Kosterhavet Marine National Park, der großen Teils Meeresfläche umfasst und seinen Namen von den in seinem Gebiet liegenden Koster-Inseln erhält, ist in mancherlei Beziehung einzigartig: Denn hier sind unter den 6000 maritimen Spezies nicht nur sämtliche Pflanzen und Tiere vertreten, welche für die schwedische Westküste charakteristisch sind, sondern auch 300 Spezies, die nirgendwo sonst in Schweden zu finden sind.
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