Vor allem wegen kurzer Reisezeiten, aber nicht zu letzt auch seit der Gründung von "Billigfliegern" werden dem Flugverkehr weltweit enorme Wachstumsraten vorrausgesagt. Insbesondere auch der Innereuropäische Flugverkehr ist davon in starkem Maße betroffen. Wenn von Frankfurt nach Paris Fliegen schneller und bequemer ist als jedes andere Verkehrsmittel, so gilt dies natürlich erst recht für die Strecken nach Skandinavien, wo oft schon die Fährpassage allein länger dauert als ein Flug.
Der Luftverkehr trägt im Moment mit ca. 4% zum globalen Treibhauseffekt bei. Allein in Deutschland erwartet man aber eine Verdreifachung des Luftverkehrs bis zum Jahre 2030 (Umweltbundesamt).
Was verbraucht ein Flugzeug? Garnicht so viel, verglichen mit einem PKW: Pro Sitzplatz und 100 km Distanz gerade mal 4 - 6 Liter. Egal ob Sie fliegen oder mit dem Auto alleine fahren werden Sie etwa 50 Liter Treibstoff benötigen. Beim Autofahren hat der Verbrauch von einem Liter Benzin 2,3 kg CO2-Emmission zur Folge. Ein Liter Kerosin schlägt mit etwa 3,13 kg zu Buche, das sind etwa 36% mehr. Allerdings wirkt das ausgestoßene CO2 in der Atmosphäre direkter, wenn es in große Höhe gelangt. Für CO2-Emmissionen auf Flughöhe ist daher das Ergebnis noch mit dem Faktor 3 zu multiplizieren: auf der gleichen Strecke ist allein das vom Flugzeug ausgestoßene CO2 gut 4 mal so klimaschädlich wie der CO2-Ausstoß eines PKW.
Flugzeuge stoßen primär Wasserdampf, Kohlendioxid und Stickoxide aus. Gerade der harmlos klingene Wasserdampf trägt zu einem erheblichen Maße zur Verstärkung des Treibhauseffektes bei, aber auch CO2 und NOx verstärken ihn. Kondensstreifen und feinste Wasserdampfschleier in der Atmosphäre spiegeln von der Erde ausgehende (langwellige) Wärmestrahlung zur Erde zurück. Gleichzeitig wird die (kurzwellige) Weltraumstrahlung durchgelassen und beim Auftreffen auf die Erdoberfläche in langwellige Strahlung Überführt: Durch viel Wasserdampf in der Atmosphäre heizt sich die Erde also weiter auf.
Außerdem ist Fluglärm ein bedeutendes Problem für die Umgebung der Flughäfen und die dort lebenden Menschen. Allerdings trifft die Beeinträchtigung von Wohngebieten auf unterschiedliche Flughäfen und unterschiedliche Flugzeiten verschieden stark zu. Bei den von Billigfliegern bevorzugten, abgelegenen FLughäfen spielt sicher die Belästigung von Anwohnern eine eher untergeordnete Rolle. Der Volkswirtschaftliche Schaden durch Fluglärm beträgt rund 6 Mrd. Euro jährlich (IWW Karlsruhe 2000).
Flugverkehr kostet nicht nur den Ticketpreis, sondern auch einen gesamtgesellschaftlichen Tribut. Beispielsweise kostet der Verzicht auf die Besteuerung von Kerosin (Mineralölsteuer und Ökosteuer) und bestimmte innereuropäische Flugreisen den Staat bares Geld (etwa 5 Mrd. Euro jährlich), gleichzeitig werden Flughafenprojekte vom Staat finanziell oft stark unterstützt.
Es entstehen je nach lesart 500 (Wuppertal-Institut, Landtag NRW 1998) bis 750 (Empirica 1997) arbeitsplätze pro 1 Mio. Linienflug-Passagiere an den Flughäfen. Bei Billigfliegern kann diese Zahl deutlich niedriger liegen.
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