Wenn man eine Arbeit gefunden hat, ist es wichtig, dass man unverzüglich bei einer Arbeitslosenkasse Mitglied wird. Das muss man in Schweden selber organisieren. Es gibt 33 Arbeitslosenkassen, die meisten davon sind Arbeitslosenkassen der Gewerkschaften. Wenn man in der Gewerkschaft und der dazugehördenden Arbeitslosenkasse Mitglied wird, ist man im Falle der Arbeitslosigkeit am besten abgesichert. Mitglied werden muss man in der Gewerkschaft, die für die eigene Berufsgruppe zuständig ist.
Damit ich in Schweden Leistungen von der Sozialversicherung beantragen kann, muss ich mich bei „Försäkringskassan“ melden. Sobald die Personennummer zugeteilt worden ist, kann eine Registrierung bei Försäkringskassan erfolgen. Försäkringskassan verwaltet alle Sozialversicherungen in Schweden. Man hat ein Recht auf unterschiedliche Leistungen, je nachdem, ob man in Schweden nur wohnt oder auch arbeitet. Wenn man in Schweden wohnt, hat man zum Beispiel ein Recht auf Kindergeld und Wohngeldzuschuss. Arbeitet man in Schweden hat man ein Recht auf zum Beispiel Krankengeld und Rehabilitationsgeld. In Schweden existieren keine Krankenversicherungen, wie in Deutschland. In Schweden werden die Krankenhäuser und Ärzte durch Steuergelder und Arbeitgeberabgaben finanziert. Wenn ich in Schweden registriert bin, habe ich der Regel ein Recht auf freie Arztbehandlungen. Anders als in Deutschland ist bei jeder Arztbehandlung, auch Kontrollen und Notfällen, ein kleiner Eigenanteil zu zahlen. Krankengeld dagegen bekomme ich von Försäkringskassan, wenn ich in Schweden gearbeitet habe.
Wer mit schulpflichtigen Kindern nach Schweden auswandert, muss sich natürlich sofort um eine Schule für die Kinder kümmern. Ansprechpartner sind die Kommunen, bei denen man auch Anmeldeformulare findet. Wenn man kleinere Kinder hat, kann man den Betreuungsbedarf bei der Kommune anmelden um ein Platz in der Vorschule oder bei einer Tagesmutter/Tagesvater zu bekommen.
Das Auto sollte, wenn man auf Dauer in Schweden wohnt, umgemeldet werden. Das Auto umzumelden ist nicht mit einem Besuch beim schwedischen Straßenverkehrsamt erledigt, sondern erfolgt in mehreren Schritten. Zuerst muss bei Vägverket (Straßenverkehrsamt) einen Antrag auf eine Herkunftskontrolle gestellt werden. Nachdem die Herkunftskontrolle erfolgt ist, muss das Auto zu Bilprovningen (TÜV), um eine Kontrolle zu durchlaufen. Danach muss eine Versicherung abgeschlossen werden. Das Auto darf erst gefahren werden wenn ein schwedischer Fahrzeugbrief (Registreringsbevis) angelegt wurde und eine Verischerung für das Auto abgeschlossen ist. Ein aus Deutschland mitgebrachtes Auto in Schweden anzumelden, ist der komplizierteste Teil der ganzen Auswanderung und kostet viel Zeit und Nerven. Besser ist es, das Auto in Deutschland zu verkaufen und in Schweden ein neues zu suchen.
Weiter sollten Versicherungen für das Haus bzw. die Wohnung abgeschlossen werden. Wer sich weiter absichern möchte, zum Beispiel mit einer Lebensversicherung, kann dies selbstverständlich auch in Schweden tun.
Spätestens wenn man einen Job hat oder Miete bezahlen muss, ist es sinnvoll ein schwedisches Girokonto zu eröffnen. Im neuen Haus/Wohnung muss Telefon, Internet, Strom, Wasser und Müll organisiert werden.
